Experteninterview-10 Fragen zur BAFA-Förderung an Okan Özkul
- Hanna Warstat

- 29. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
BAFA-Förderung einfach erklärt: Unser Experte Okan Özkul räumt mit Mythen auf und verrät seine besten Tipps.
Die Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet enorme Chancen, doch im Alltag tauchen meist viele Fragen auf. Unser BAFA-Experte Herr Özkul erklärt, was hinter der Förderung steckt, räumt mit typischen Irrtümern auf und gibt wertvolle Tipps, wie Unternehmen den maximalen Nutzen daraus ziehen können.

Hanna Warstat: Herzlich willkommen zu unserem Experteninterview. Heute zu Gast ist unser divedo Consultant Okan Özkul. Wir haben zehn Fragen an dich rund um die BAFA-Förderung. Bevor wir mit den konkreten Fragen starten: Erzähl doch mal ein bisschen was über dich. Wer bist du, was begeistert dich an deiner Arbeit bei divedo und wie bist du überhaupt zum Thema BAFA-Förderung gekommen?
Okan Özkul: Mein Name ist Okan Özkul, ich bin Consultant bei divedo und zuständig für den Bereich Verfahrensdokumentation. Besonders begeistert mich die Vielfältigkeit meiner Arbeit, weil wir mit sehr unterschiedlichen Unternehmen zusammenarbeiten und immer wieder neue Ausgangssituationen und Sonderfälle haben. Zum Thema BAFA-Förderung bin ich gekommen, weil wir unseren Kunden eine Möglichkeit bieten wollten, einen Teil der Beratungskosten durch staatliche Unterstützung zurückzubekommen. Seitdem haben zahlreiche Unternehmen erfolgreich von dieser Förderung profitiert.
Hanna Warstat: Für alle, die das Thema noch nicht so genau kennen, was ist eigentlich die BAFA-Förderung und wer kann sie in Anspruch nehmen?
Okan Özkul: Die BAFA-Förderung ist ein staatliches Programm für kleine und mittlere Unternehmen, auch KMU genannt. Ziel ist es, Zuschüsse für Beratungen zu gewähren, die wirtschaftliche, finanzielle, personelle oder organisatorische Fragen betreffen. Bei uns bei divedo nutzen wir die Förderung in den Bereichen Prozessoptimierung, Internes Kontrollsystem, Digitalisierung und E-Rechnung. Dabei haben Unternehmen die Möglichkeit, einen Teil ihrer Beratungskosten durch die Förderung zurückzubekommen. In den alten Bundesländern liegt der Fördersatz bei 50 Prozent mit einer maximalen Fördersumme von 1.750 Euro netto. In den neuen Bundesländern sind es 80 Prozent mit bis zu 2.800 Euro.
Hanna Warstat: Das ist ja schon eine attraktive Unterstützung. Welche Unternehmen profitieren deiner Erfahrung nach am meisten von der BAFA-Förderung?
Okan Özkul: Am meisten profitieren tatsächlich kleine und mittelständische Unternehmen, weil sie mit der Förderung ihre Budgets entlasten können. Auch Start-ups ziehen große Vorteile, da sie durch die Förderung professionelle Unterstützung erhalten, ohne dass die Kosten ihr Budget übermäßig belasten.
Hanna Warstat: Wenn man die Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss man ja doch einiges beachten. Wie läuft der Antrag ab und wie lange dauert es, bis man Ergebnisse sieht?
Okan Özkul: Wichtig ist zunächst, dass das Beratungsunternehmen bei der BAFA registriert ist. Danach wird der Antrag online gestellt, wobei einige Angaben gemacht werden müssen, etwa zum Gründungsdatum, zur Mitarbeiteranzahl, zu möglichen Partner- oder verbundenen Unternehmen sowie zur Bilanzsumme und zum Jahresumsatz. Wenn alle Informationen vorliegen, dauert das Ausfüllen des Antrags etwa 15 Minuten. Oft erhält man den Informationsbescheid via E-Mail schon innerhalb eines Tages mit der Bestätigung, dass man mit der Beratung beginnen darf. Nach Abschluss der Beratung müssen weitere Unterlagen eingereicht werden, zum Beispiel das Verwendungsnachweisformular, der Beratungsbericht, Kontoauszüge oder die De-minimis-Erklärung. Insgesamt planen wir für die BAFA-Förderung eine Woche vor und eine Woche nach der Beratung, um alle Informationen, Dokumente und Unterschriften einzuholen. Die BAFA selbst reagiert sehr schnell auf die eingehenden Anträge und zahlt die Gelder zeitnah aus.
Hanna Warstat: Klingt nach einem ziemlich komplexen Thema. Welche typischen Fehler machen Unternehmen deiner Erfahrung nach bei der Antragstellung?
Okan Özkul: Ein sehr häufiger und schwerwiegender Fehler ist, mit der Beratung zu beginnen, bevor der Antrag gestellt und bewilligt wurde. Ohne vorherige Genehmigung darf keine förderfähige Beratung stattfinden. Ein weiterer typischer Fehler betrifft die Berechnung der Mitarbeiteranzahl und Finanzkennzahlen, besonders wenn Beteiligungen an anderen Unternehmen bestehen. In solchen Fällen müssen die Werte anteilig berücksichtigt werden, was oft übersehen wird.
Hanna Warstat: Welche Voraussetzungen und Dokumente müssen erfüllt sein, damit der Antrag nicht scheitert?
Okan Özkul: Zunächst muss das Unternehmen seinen Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland haben und rechtlich selbstständig sein. Es darf nicht mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen und entweder nicht mehr als 50 Millionen Euro Umsatz erzielen oder eine Bilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro haben. Außerdem ist seit Anfang 2025 festgelegt, dass ein Unternehmen in den letzten drei Jahren nicht mehr als 300.000 Euro an De-minimis-Beihilfen erhalten haben darf.
Hanna Warstat: Du hast schon angesprochen, dass es seit Kurzem Änderungen gibt. Gibt es weitere Entwicklungen, die Unternehmen kennen sollten?
Okan Özkul: Ja, ab Anfang 2026 wird außerdem ein zentrales Register eingeführt, in dem alle De-minimis-Beihilfen einsehbar sind. Offiziell läuft die Förderung derzeit bis Ende 2026, aber aufgrund der hohen Nachfrage ist davon auszugehen, dass sie verlängert wird.
Hanna Warstat: Wenn man die Förderung optimal nutzen will, braucht es sicher auch ein paar Tipps von einem Experten. Was sind deine drei wichtigsten Empfehlungen?
Okan Özkul: Erstens sollte man mit einem erfahrenen Partner zusammenarbeiten, der die Förderung bereits mehrfach erfolgreich beantragt hat. Zweitens ist es wichtig, die Richtlinie sehr genau zu kennen, weil es viele Sonderfälle gibt. Drittens sollte man unbedingt auf die Fristen achten, insbesondere darauf, dass der Antrag vor Beginn der Beratung bewilligt sein muss.
Hanna Warstat: Und wie genau unterstützt du als Consultant die Unternehmen im Förderprozess?
Okan Özkul: Bei uns gilt der Grundsatz, dass wir alles übernehmen. Ich bin als BAFA-Verantwortlicher für die Beantragung, die Kommunikation mit der BAFA und den Abschluss der Förderung zuständig. Unsere Kunden müssen lediglich die benötigten Dokumente zur Verfügung stellen und die Unterlagen unterschreiben. Damit haben sie eine stressfreie und sichere Lösung.
Hanna Warstat: Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Wenn du einem Unternehmer nur einen einzigen Rat mitgeben dürftest, welcher wäre das?
Okan Özkul: Unternehmen sollten die Förderung mit einem erfahrenen Partner durchführen. Wir bei divedo haben bereits zahlreiche erfolgreiche Anträge begleitet und verfügen über die notwendige Erfahrung und Kompetenz, sodass unsere Kunden die Förderung optimal nutzen können.
Hanna Warstat: Vielen Dank, Okan, für die spannenden Einblicke und die vielen Tipps. Ich hoffe, unsere Leser konnten einiges mitnehmen, denn auch wenn die BAFA-Förderung komplex ist, bietet sie Unternehmen große Chancen, ihre Projekte voranzubringen.
Wenn auch Sie von der BAFA-Förderung profitieren möchten, steht Ihnen das Team von divedo gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns und nutzen Sie Ihre Chance auf staatliche Unterstützung im Rahmen unserer Beratungsleistungen.
Lesen Sie auch den Blogartikel BAFA-Förderung 2025: So profitieren mittelständische Unternehmen von staatlicher Unterstützung

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