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Die perfekte Verfahrensdokumentation: Warum sie für Ihr Unternehmen unverzichtbar ist

Aktualisiert: vor 7 Stunden

In der heutigen digitalen Arbeitswelt, in der Prozesse zunehmend automatisiert ablaufen und gesetzliche Vorgaben immer komplexer werden, ist eine Verfahrensdokumentation kein „Nice-to-have“ mehr, sie ist ein Muss. Ganz gleich, ob Sie ein kleines Unternehmen führen, ein mittelständischer Betrieb sind oder im Konzernumfeld agieren: Eine gut strukturierte, rechtssichere Verfahrensdokumentation kann entscheidend sein. Das gilt sowohl für eine erfolgreiche Betriebsprüfung oder zur internen Effizienzsteigerung.

 

Doch was genau versteht man unter einer Verfahrensdokumentation? Warum ist sie so wichtig? Und wie erstellt man sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechend, ohne sich in Bürokratie zu verlieren, sondern mit echtem Mehrwert für das Unternehmen? In diesem Beitrag erhalten Sie einen kompakten, praxisnahen Überblick.

geöffnete Verfahrensdokumentation am Laptop mit digitalen Prozessen

Was ist eine Verfahrensdokumentation?

Die Verfahrensdokumentation beschreibt detailliert, wie bestimmte Prozesse in Ihrem Unternehmen ablaufen, insbesondere im Bereich der Buchführung und der steuerlichen Aufbewahrung von Daten. Sie ist ein zentrales Element der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff), die von der deutschen Finanzverwaltung vorgeschrieben werden.


Typischerweise besteht die Verfahrensdokumentation aus vier Kernbereichen:


  1. Allgemeine Beschreibung:  Hier wird Ihr Unternehmen vorgestellt, inklusive der organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen.


  2. Verfahrensbeschreibung: Darstellung der gesamten Prozesskette: vom Eingang eines Belegs über die Bearbeitung bis zur Archivierung.


  3. IT-Systembeschreibung: Übersicht über eingesetzte Software- und Hardwarelösungen inkl. Datensicherung und Zugriffskonzepte.


  4. Interne Kontrollsysteme:  Maßnahmen und Kontrollen, die im Unternehmen durchgeführt werden zur Sicherstellung der Datenintegrität und -Prozesssicherheit. Dazu gehören beispielsweise Zugriffsrechte oder regelmäßige Backups. Eine lückenhafte oder gar fehlende Verfahrensdokumentation kann bei einer Betriebsprüfung erhebliche Probleme verursachen, da die Finanzbehörden die Ordnungsmäßigkeit Ihrer Buchführung in Frage stellen könnten.



Warum ist die Verfahrensdokumentation so wichtig?


1. Gesetzliche Anforderungen erfüllen

Die GoBD verlangen explizit eine nachvollziehbare und prüfbare Dokumentation aller buchhaltungsrelevanten Prozesse. Ohne eine Verfahrensdokumentation riskieren Sie, dass Ihre Buchführung nicht anerkannt wird, mit potenziell gravierenden finanziellen und rechtlichen Konsequenzen.


2. Fehler und Missverständnisse vermeiden

Eine gut strukturierte Verfahrensdokumentation schafft Klarheit und Transparenz. Mitarbeitende wissen, wie Prozesse ablaufen, wer zuständig ist, und wie mit Abweichungen umzugehen ist. Das reduziert Fehler und vermeidet Missverständnisse.


3. Effizienz steigern

Indem Sie Ihre Prozesse detailliert dokumentieren, erkennen Sie oft Schwachstellen und Optimierungspotenziale. Eine Verfahrensdokumentation ist daher nicht nur ein Compliance-Werkzeug, sondern auch ein wertvolles Instrument zur Verbesserung der Arbeitsabläufe im Unternehmen.


4. Zukunftssicherheit durch Digitalisierung

In einer Zeit, in der Digitalisierung und Automatisierung immer wichtiger werden, ist eine Verfahrensdokumentation unverzichtbar, um den Überblick zu behalten. Sie hilft Ihnen, neue Technologien nahtlos in Ihre bestehenden Prozesse zu integrieren und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Zum Beispiel wird dadurch die Einführung der E- Rechnung leichter.


Die 5 wichtigsten Schritte zur Erstellung einer Verfahrensdokumentation


1. Rahmen und Zielsetzung festlegen

Bevor Sie mit der eigentlichen Dokumentation beginnen, sollten Sie den Umfang und die Zielsetzung klären.

Welche Prozesse sollen dokumentiert werden? Welche gesetzlichen Anforderungen gelten? Welcher Dienstleister kann bei der Erstellung beraten?

Legen Sie Umfang, Zuständigkeiten und ggf. externe Unterstützung im Vorfeld fest Ein klarer Plan ist der Schlüssel zum Erfolg.


2. Prozesse analysieren und dokumentieren

Im nächsten Schritt analysieren Sie Ihre bestehenden Prozesse. Dabei sollten Sie folgende Fragen beantworten:

  • Welche Wege gehen Eingangs- und Ausgangsbelege im Unternehmen?

  • Wie werden sie verarbeitet und archiviert?

  • Welche Systeme und Tools werden genutzt?

  • Wer ist für welche Handlungsschritte verantwortlich?


💡 TIPP: Nutzen Sie Flussdiagramme oder Grafiken, um komplexe Abläufe übersichtlich darzustellen.

3. IT-Systeme beschreiben

Eine vollständige Verfahrensdokumentation muss auch Ihre IT-Infrastruktur abdecken. Dokumentieren Sie eingesetzte Softwarelösungen, Hardware-Infrastruktur, Backup-Strategien (wie Daten gespeichert und gesichert werden) und welche Maßnahmen Sie zum Schutz vor Datenverlust oder -manipulation ergriffen haben.


4. Interne Kontrollsysteme einrichten

Ein zentraler Bestandteil der Verfahrensdokumentation ist die Beschreibung Ihrer internen Kontrollsysteme. Diese sollen sicherstellen, dass Ihre Prozesse ordnungsgemäß ablaufen und die Datensicherheit gewährleistet ist. Beispiele für solche Kontrollen sind Zugriffsrechte, regelmäßige Backups, Vier-Augen-Prinzip und Plausibilitätsprüfungen.


5. Regelmäßige Aktualisierung sicherstellen

Eine Verfahrensdokumentation ist ein lebendiges Dokument. Prozesse ändern sich, neue Technologien werden eingeführt, gesetzliche Anforderungen entwickeln sich weiter. Stellen Sie sicher, dass Ihre Dokumentation regelmäßig überprüft und aktualisiert wird.


💡 GUT ZU WISSEN: Bei Änderungen müssen Sie Ihrer Verfahrensdokumentation eine neue Versionsnummer geben.

Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden


1. Unvollständige Erfassung:

Viele Unternehmen dokumentieren nur einen Teil ihrer Prozesse, oft aus Zeitmangel oder Unwissenheit. Doch eine lückenhafte Verfahrensdokumentation ist genauso problematisch wie keine.


💡 TIPP:  Achten Sie darauf, wirklich alle relevanten Prozesse zu erfassen und auch das IKS nicht zu vernachlässigen.

2. Zu technische Sprache:

Eine Verfahrensdokumentation muss verständlich sein. Das gilt nicht nur für IT-Experten, sondern auch für Betriebsprüfer. Verwenden Sie eine klare, einfache Sprache und vermeiden Sie unnötigen Fachjargon.


3. Keine regelmäßige Aktualisierung:

Eine einmal erstellte Verfahrensdokumentation ist nur dann wertvoll, wenn sie aktuell bleibt. Legen Sie feste Intervalle für die Überprüfung und Aktualisierung fest, z. B. einmal im Jahr..


4. Mitarbeitende nicht einbezogen:

Die besten Prozesse nützen nichts, wenn sie von den Mitarbeitern nicht verstanden oder umgesetzt werden. Daher ist es enorm wichtig, Ihre Mitarbeiter frühzeitig einzubinden und regelmäßig zu schulen.


5. Zu geringe Detailtiefe

Werden für eine Verfahrensdokumentation bestehende Prozessdarstellungen verwendet und lediglich um einige Details ergänzt, dann wird die Detailtiefe, die für eine Verfahrensdokumentation als Maßstab angelegt wird, in der Regel nicht erreicht. Machen Sie sich bewusst, welche Informationen eine außenstehende Person benötigt, um Ihre Prozesse nachvollziehen zu können.


💡TIPPS FÜR DIE PRAKTISCHE UMSETZUNG

Wenn die Erstellung einer Verfahrensdokumentation herausfordernd erscheint, nutzen Sie unterstützende Tools oder holen Sie sich professionelle Beratung ins Haus. Externe Dienstleister kennen die Anforderungen der Finanzverwaltung und können Sie gezielt dabei unterstützen eine maßgeschneiderte Verfahrensdokumentation zu erstellen.
Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, Ihre Verfahrensdokumentation digital zu erstellen und zu verwalten. So können Sie sie leicht aktualisieren, durchsuchen und bei Bedarf schnell zur Verfügung stellen.

Divedo bietet beispielsweise einen vollumfänglichen Service für die effiziente, rechtssichere und zeitsparende Erstellung Ihrer Verfahrensdokumentation: Digital, individuell und GoBD-konform.


Fazit: Ihre Verfahrensdokumentation als Erfolgsfaktor


Eine Verfahrensdokumentation mag auf den ersten Blick wie eine lästige Pflicht erscheinen. Doch sie ist weit mehr als das: Sie ist ein wertvolles Instrument zur Prozessoptimierung, Risikominimierung und Zukunftssicherung.

Indem Sie Ihre Verfahrensdokumentation ernst nehmen und professionell umsetzen, schaffen Sie nicht nur die Grundlage für eine rechtssichere Buchführung, sondern auch für nachhaltigen Erfolg. Mit der richtigen Struktur, digitalen Tools und fachkundiger Begleitung wird aus Aufwand ein echter Wettbewerbsvorteil.



Nutzen Sie diese Chance ➡️ Divedo unterstützt Sie dabei – kompetent, individuell und verlässlich.



8 comentarios

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Ania
22 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Die Tipps zur Verfahrensdokumentation sind super. Danke!

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divedo
vor 4 Tagen
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Vielen lieben Dank, Ania! Es freut uns sehr, dass wir Ihnen mit unseren Tipps weiterhelfen konnten. Wenn Sie noch Fragen zur Umsetzung haben, können Sie sich jederzeit bei uns melden 😊

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Ursula
20 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Was ein toller Artikel, wirklich übersichtlich geschrieben. Ich habe lange gesucht um dieses Thema zu verstehen. Doch mit diesem Artikel hab ich nun doch einen guten Einblick in die Thematik bekommen.

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divedo
vor 4 Tagen
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Danke für dieses ausführliche und wertschätzende Feedback, Ursula! Es freut uns sehr, dass Ihnen der Artikel geholfen hat, das doch sehr komplexe Thema Verfahrensdokumentation besser zu verstehen. Genau dafür schreiben wir sie 😊

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Invitado
20 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Einfach erklärt, informativer Überblick

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divedo
vor 4 Tagen
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Vielen Dank für das tolle Feedback! Es freut uns sehr, dass wir das komplexe Thema Verfahrensdokumentation verständlich darstellen konnten, denn genau das ist unser Ziel 👍

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Invitado
20 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Gute Zusammenfassung, kompakt und informativ

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divedo
vor 4 Tagen
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Vielen Dank! Schön zu hören, dass Ihnen unser Artikel gefallen hat.

Editado
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